Konzept

Apostel-Fenster in Lecce (Italien).
Apostel-Fenster in Lecce (Italien).

Unser Leitspruch ist:

Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.

(Math. 19,19)

 

Was aber bedeutet diese Aussage, den Nächsten zu lieben wie sich selbst“?

 

Um Kindern diese Wertvorstellungen zu vermitteln, brauchen sie erst einmal Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl. Du bist wer, du wirst geliebt und bist wichtig. So bekommt das Kind Vertrauen in sich selbst. Kinder lernen durch Bezugspersonen, die „Werte“ und „Überzeugungen“ vorleben.

 

Nur so funktioniert die goldene Regel“: Liebe deinen Nächsten…

 

Die Betreuung orientiert sich an den Bedürfnissen der Kinder. Dabei werden selbstverständlich der Wunsch nach Zuneigung oder auch häufig nach Abstand, Ruhezeiten, Spiel und alle weiteren Wünsche berücksichtigt.

 

Jeder Mensch unterscheidet sich vom anderen, jeder Mensch ist mit ganz spezifischen Eigenschaften und Begabungen ausgestattet; er ist einzigartig und mit keinem anderen Menschen vergleichbar.

 

Wir sehen die Kinder als vollwertige Menschen, die wir respektieren und wertschätzen. Deshalb steht für uns im Vordergrund, die Kinder ganz individuell in ihrer Persönlichkeit, Entwicklung, ihren Erfahrungen und Erlebnissen wahrzunehmen.

 

Der Charakter des Kindes von morgen hängt davon ab, was du heute in sein Herz hineinlegst.

(Dekaan)

 

Erziehungsschwerpunkte

 

Wir verstehen unsere Aufgabe als Tagespflegepersonen darin, jedes Kind dabei zu unterstützen, zu einer selbstständigen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit heranzureifen.

 

Ein Kind braucht für sein Wohlbefinden das Gefühl der Geborgenheit. Personen, die es betreuen, sollten ihm gut bekannt sein. Je vertrauter dem Kind der Betreuer und die Umgebung sind, desto wohler wird es sich fühlen. Hat ein Säugling oder ein Kleinkind zu einer Person eine Bindung aufgebaut, fühlt es sich geborgen und kann von diesem „sicheren Hafen“ aus seine Umwelt untersuchen. Ist es verunsichert, ängstlich oder braucht Hilfe, kehrt es zur „Basis“ zurück.

 

Eine stabile und sichere Bindung zwischen Tagesmutter und Tageskind ist Voraussetzung für das Lernen und hat somit große Bedeutung für die frühkindliche Entwicklung.

 

Bei unserem täglichen Zusammensein haben die Kinder die Möglichkeit zu lernen, die eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen und Sorge zu tragen, dass diese auch befriedigt werden. Jedoch ist es dabei ebenso wichtig zu erfahren, dass jeder auch auf den anderen und dessen Bedürfnisse Rücksicht nehmen muss, dass nicht immer alles sofort passieren kann und wir geduldig miteinander sein müssen, damit es allen gut geht.

 

Um den Kindern Halt und einen sicheren Rahmen zu bieten, gibt es für alle klare Regeln, einen strukturierten Tagesablauf sowie logische Konsequenzen im Bezug auf das eigene Handeln. Bei der Kindererziehung ist es uns wichtig, Möglichkeiten zum Selbstständigkeitserwerb zu geben, wie zum Beispiel:

  • sich selbst an- und ausziehen,
  • selbstständig essen und trinken,
  • selbstständig die vorbereitete Umgebung wieder aufräumen,
  • selbstständig zu spielen und zu gestalten,
  • sowie selbstständig Erfahrungen machen zu können.

Selbstständig bedeutet in diesem Fall nicht „alleine“. Wir unterstützen und begleiten die Kinder selbstverständlich bei all ihrem Tun und Handeln.

 

Hier dürfen sich die Kinder auch mal dreckig machen, hinfallen und sich an ihre Grenzen wagen. Kinder, die fallen dürfen, lernen mit der Zeit so zu fallen, dass sie sich nicht wirklich verletzen. Und sie können ihre körperlichen Fähigkeiten viel besser einschätzen.

 

Ebenso es ist uns wichtig, dass die Kinder ganz nach ihren Möglichkeiten, ihrem Entwicklungsstand und den gegebenen Umständen ihren Tag bei uns mitbestimmen.

 

So lernen sie, selbst dazu beizutragen, dass ihre Vorlieben, Wünsche und Ideen umgesetzt werden. Dies können sie zum Beispiel beim Auswählen der Mahlzeiten für die kommende Woche. Wir haben eine Vielzahl von schon zubereiteten Mittagessen fotografiert und ausgedruckt. Die Kinder können sich anhand der Fotos ihr Gericht auswählen. Um Wiederholungen zu vermeiden, werden die gewählten Speisen für die nächsten vier Wochen aussortiert. Genauso dürfen die Kinder bei der Auswahl der Spiele und der Lieder mitentscheiden.

Unser Bälle-Bad.
Unser Bälle-Bad.

Spielzeugreduzierte Umgebung

 

Täglich prasseln unendlich viele Eindrücke auf Ihr Kind ein. Diese zu verarbeiten, ist wahre Schwerstarbeit. Daher sind wir bemüht, den Kindern eine Umgebung zu bieten, die es Ihnen möglich macht, zwischen wenigen, aber bewusst ausgewählten Spiel- und Beschäftigungsmaterialien zu wählen.

 

Wir legen Wert darauf, dass den Kindern Material zur Verfügung steht, welches in seiner Beschaffenheit nicht allzu vorgefertigte Spielmöglichkeiten bietet, sondern vielmehr Dinge, die zum kreativen und unterschiedlichem Einsatz kommen können.

 

Dies fördert die Konzentration und geistige Ausdauer, da sich Ihr Kind nicht fortlaufend zwischen einer Vielzahl von verschiedenen Dingen entscheiden muss und zwangsläufig das Gefühl bekommt, egal für was es sich entscheidet, es verpasst jede Menge „anderes“.

 

Grundsätzlich arbeiten wir gerne mit die Sinne anregendem Material, wie zum Beispiel Kleister, Farben, Pinsel, Wolle und den unterschiedlichsten Papieren.

 

Die Natur bietet vielfältiges Spielmaterial an: Äste, Steine, Gräser, Blumen, Moos, Tannenzapfen, Bucheckern, Eicheln, Kastanien, Baumrinde, Sand und vieles mehr. All diese Dinge regen zum selbstständigen Gestalten und Experimentieren an, da sie kein vorgegebenes Erscheinungsbild haben. So weckt die spielzeugreduzierte Umgebung das kreative Potenzial der Kinder und ihre Phantasie.

 

Die Materialien, mit denen wir spielen, gewinnen ihre Attraktivität erst dadurch, dass die Kinder ihnen eine Bedeutung geben. Ein Stock wird zur Angel, dann zum Schwert; Kastanien zu kleinen Raupen.

 

Erforschen

 

Der große Garten der Tagespflege regt zum Erleben von Natur an. Hier können die Kinder bei entsprechender Wetterlage barfuß laufen, hören, riechen, schmecken und fühlen, was die Natur zu bieten hat. Durch das häufige Angebot verschiedener Naturmaterialien erfahren die Kinder viel über Beschaffenheit, Form, Farbe, Temperatur und Geruch.

 

Auf dem Bauernhof um die Ecke dürfen die Kinder mit den kleinen und großen Tieren in Kontakt treten und den natürlichen Umgang mit ihnen lernen.

 

Bewegung

 

Großmotorik

Die Kinder haben hier die Möglichkeit, Krabbeln und Laufen zu lernen, mit Fahrzeugen zu fahren, zu toben - sowohl drinnen als auch draußen im Garten, wenn das Wetter es zulässt. Dort lernen die Kinder, auf unebenen Rasenflächen zu gehen, die Balance zu halten, hinzufallen und aufzustehen, zu klettern, Treppen zu steigen, auf große Steine zu klettern und runter zu hüpfen. Darüber hinaus können sie im Garten mit Bobby Cars kleine Hügel hinauf- und hinunterfahren und schaukeln.

 

Forscher haben herausgefunden, dass Bewegung die Leistung und Lernfähigkeit von Kindern steigert.

 

Feinmotorik

Wir bringen den Kindern bei, selbstständig mit Besteck zu essen, erst mit dem Löffel dann mit Messer und Gabel. Außerdem leiten wir sie dazu an, aus einem Glas zu trinken, sich Glas und Teller eigenständig zu füllen. Desweiteren trainieren wir mit ihnen das Öffnen und Schließen der Matschhosenträger, Knöpfe, Reißverschlüsse, Klettverschlüsse, und Schnürbänder. Während der kreativen Arbeit lernen die Kinder unter anderem den Umgang mit Pinseln, Stiften, Farben, Scheren, Papier und Pappe sowie das Auffädeln von Perlen.